Tilhængere af større tysk bistand jubler: Nu flertal i forbundsdagen

Hedebølge i Californien. Verdens klimakrise har enorme sundhedsmæssige konsekvenser. Alligevel samtænkes Danmarks globale klima- og sundhedsindsats i alt for ringe grad, mener tre  debattører.


Foto: Kevin Carter/Getty Images
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BERLIN, 24. marts 2011: Nu støtter et flertal i den tyske forbundsdag et bemærkelsesværdigt tværpolitisk initiativ, som opfordrer Europas største økonomi til at holde sine internationale løfter om at yde 0,7 procent af bruttonationalindkomsten (BNI) i udviklingsbistand i 2015, skriver det “tyske u-landsnyt”, epo.de, torsdag.

Torsdag havde 316 medlemmer af den 621 medlemmer store forsamling skrevet under på opfordringen, meddelte miljøpartiet “De Grønnes” udviklingspolitiske ordfører, Thilo Hoppe, i Berlin.

Og en aktuel opdatering viser, at her mandag havde ikke færre end 325 skrevet under.

Initiativet for “Entwicklungspolitischer Konsens” fordrer helt konkret, at midlerne til u-landene, både i form af statslig langsigtet bistand og humanitær hjælp, sættes i vejret med 1,2 milliarder euro (8,89 milliarder kr. – eller som halvdelen af Danmarks årlige bistand).

Det er det beløb, som vel at mærke HVERT år skal lægges oven i tysk udviklingshjælp i perioden 2012 til 2015 for at nå den efterstræbte 40 år gamle FN-målsætning for midler til verdens fattige nationer

Og det er meget mere, end den borgerlige flertalsregering under kansler Angela Merkel lægger op til i rammerne for forbundsrepublikkens budget for 2012.

Folkene bag det tværpolitiske initiativ vil nu med det angivelige flertal i ryggen gøre et nyt forsøg på at bringe de 5 partiers gruppeformænd i Forbundsdagen til forhandlingsbordet.

Deres forbillede er Storbritannien, hvor der er bred politisk enighed mellem den borgerlige koalitionsregering og den socialdemokratiske opposition (Labour) om ikke blot at friholde u-landshjælpen for besparelser, men også sætte den klækkeligt i vejret, så den når 0,7 procent målet. Oven i købet allerede i 2013.

Det tyske initiativ støttes af landets indflydelsesrige kirkesamfund og hele paletten af folkelige organisatoner (NGOer) på området.

Initiativtagere til opråbet om “Entwicklungspolitischer Konsens” er udviklingsordførerne Holger Haibach (CDU), Bärbel Kofler (SPD), Holger Leibrecht (FDP), Thilo Hoppe (Grüne) og Heike Hänsel (Die Linke). De søsatte underskriftindsamlingen i februar.

Man kan læse mere på www.entwicklungspolitischer-konsens.de
og i telegrammet
http://www.u-landsnyt.dk/nyhed/21-03-11/bitre-tyske-ngoer-merkel-opgiver-07-m-let-trods-al

DOKUMENT

Her er opråbet/opfordringen (på tysk) i sin helhed:

Das Versprechen einhalten!

Aufruf zu einem fraktionsübergreifenden entwicklungspolitischen Konsens zur Erreichung des 0,7%-Ziels

Das Versprechen der Industrienationen, 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens mit den Ärmsten der Armen zu teilen und für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zur Verfügung zu stellen, ist mehr als 40 Jahre alt.

Insbesondere die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben dieses Versprechen bekräftigt und konkretisiert und sich 2005 selbst verpflichtet, das 0,7%-Ziel spätestens 2015 zu erreichen. Es wurden auch verbindliche Zwischenziele festgelegt. So hätte Deutschland zum Beispiel bis 2010 eine ODA-Quote von mindestens 0,51% erreichen sollen.

Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland dieses Zwischenziel nicht erreicht hat. Seitdem es das 0,7%-Ziel gibt, haben sich bisher alle Bundesregierungen zwar grundsätzlich dazu bekannt – aber nie die Finanzmittel in den Haushalt eingestellt, die dem Pfad zur Erreichung dieses Ziels entsprochen hätten.

Gleiches gilt für die jetzige Bundesregierung.

Vor dem Hintergrund der unbefriedigenden ODA-Bilanz aller bisherigen und der jetzigen Bundesregierungen rufen wir dazu auf, von gegenseitigen Schuldzuweisungen abzusehen und es künftig gemeinsam besser zu machen.

Das Beispiel Großbritannien zeigt, dass es möglich ist, die Erreichung des 0,7%-Ziels aus den parteipolitischen Auseinandersetzungen herauszuholen und einen breiten entwicklungspolitischen Konsens im Parlament zu erzielen, der auch von der Mehrheit der Bevölkerung begrüßt wird.

Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise und einem Haushalt, der in vielen Sektoren drastische Sparmaßnahmen vorsieht, steigert Großbritannien aktuell seine Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe und wird aller Voraussicht nach das 0,7%-Ziel schon 2013 erreichen.

Nach mehr als 40 Jahren Proklamierung des 0,7%-Ziels und knapp vier Jahre vor dem Zieljahr 2015 ist es auch in Deutschland höchste Zeit für einen partei- und fraktionsübergreifenden entwicklungspolitischen Konsens:

Das Versprechen muss konsequent umgesetzt und ein Entwurf für den Haushalt 2012 sowie für die mittelfristige Finanzplanung vorgelegt werden, mit dem das 0,7%-Ziel bis 2015 tatsächlich erreicht werden kann.

Um das Versprechen einhalten und die ODA-Lücke schließen zu können, müssten in den kommenden vier Jahren im Bundeshaushalt die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe beträchtlich aufwachsen – im Schnitt pro Haushaltsjahr um mindestens 1,2 Milliarden Euro.

Ergänzt um innovative Finanzierungsinstrumente könnte so ein wesentlicher Beitrag zur Schließung der ODA-Lücke geleistet werden.

Dies ist angesichts der enormen globalen Herausforderungen – rund eine Milliarde Menschen hungern –im wahrsten Sinne des Wortes NOT-wendig.

Ob die notwendigen Finanzmittel aufgebracht werden können, ist vor allem eine Frage der Prioritätensetzung.

Ob wir auf die gebotene Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit verweisen, auf christliche Nächstenliebe, internationale Solidarität oder weltweite Gerechtigkeit – wir fühlen uns moralisch dazu verpflichtet, auf die Einhaltung der 0,7%-Zusage zu drängen und fordern das Bundeskabinett und den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auf, die dafür notwendigenWeichen zu stellen.

Selbstverständlich muss auch die Wirksamkeit und Effizienz der deutschen und der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit unter Berücksichtigung der politischen Rahmenbedingungen weiter verbessert werden.

Qualität und Quantität dürfen aber nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beides muss gesteigert werden, um die Millenniums-entwicklungsziele bis 2015 doch noch erreichen zu können.

Ein entwicklungspolitischer Konsens zur Erreichung des 0,7%-Ziels sollte von allen Fraktionen gemeinsam getragen und gemeinsam verantwortet und so parteipolitischen Profilierungsversuchen entzogen werden.

Dafür werden wir uns mit aller Überzeugung einsetzen.
(slut)